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ZEITOPER 010: „AS TIME GOES BY“ IN HANNOVER UND BERLIN

Uraufführung: 29. September 2005 im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Hannover

Musikalische Leitung: Johannes Harneit
Regie: Sven Holm
Komposition: Marius Baranauskas, Age Hirv, Elia Marios, Joannou, Lubica Salamon-Èekovská, Sean Reed
Toncollage: Martin Urrigshardt
Bühne: Ima E. Thume
Kostüme: Birgit Hübenthal
Libretto: Malte Ubenauf, Sven Holm, Xavier Zuber
Dramaturgie: Malte Ubenauf

Frau Ellersiek: Anne Ellersiek
Frau Rentz: Carola Rentz
Herr Thies: Volker Thies
Herr Schneiders: Frank Schneiders
Herr Scheidegger: Hans-Peter Scheidegger

Frau Bornkamp: Silke Bornkamp
Frau Golus: Kinga Golus
Frau Mast: Margarethe Mast
Frau Meyer: Marion Meyer
Herr Buhr: Joachim Buhr
Herr Lieb: Michael Lieb

Die Reihe zeitoper an der Staatsoper Hannover widmet sich dem zeitgenössischen Musiktheater und setzt sich dabei mit aktuellen politischen und soziokulturellen Ereignissen auseinander.

Den Ausgangspunkt für die zeitoper010 „as time goes by“ bildet ein uraltes Ritual menschlicher Kommunikation: die Debatte. Ausgehend von der realistischen Situation eines Krisenmanagements in einer politischen Einrichtung gehen fünf Figuren auf die Suche nach der verlorenen Zeit. Gefangen in einer von Zeitfenstern, Terminen und Schnelllebigkeit beherrschten Sphäre tagespolitischer Ereignisse geraten die Figuren in die Krise. Erschöpft, einsam und ohne jede Möglichkeit, dem fremdbestimmten Kreislauf zu entkommen, suchen sie nach Möglichkeiten, eine von allen zeitlichen Beschränkungen losgelöste Form gemeinschaftlicher Kommunikation zu erfinden und auf diese Weise die Notwendigkeit einer Relativität von Zeit und Raum zu beweisen.

RÄUBER NACH ROBERT WALSER
Uraufführung am 24. Juni 2005 in der opera stabile, Hamburgische Staatsoper

Musik: Johannes Harneit
Libretto: Thorsten Beyer
Sängerin: Ulrike Bartusch
Tänzerin: Wobine Bosch
Pianist: Johannes Harneit
Regie: Hans-Jörg Kapp
Ausstattung: Ima E. Thume
Dramaturgie: Thorsten Beyer
Produktionsleitung: Sandra Hoffmann
„Räuber“ ist ein Stück von Johannes Harneit nach dem letzten Roman Robert Walsers. Darin spielt sich eine Dreiecksgeschichte um den Räuber, die Bedienung Edith und dem jugendlichen Vamp Wanda ab, die vor allem von der Distanz zwischen den Figuren und der Unterwürfigkeit des Mannes gegenüber den beiden Frauen bestimmt wird. Diese Konstellation hat Johannes Harneit in ein kammermusikalisches Setting eingebettet.

„Edith liebte ihn. Hiervon nachher mehr. Nie bei Kasse zu sein ist eine Nichtsnutzigkeit. Einst saß er auf einer Bank im Wald.
Und dass ihm Direktoren die Hand geben. Ist das nicht sehr eigentümlich? Diesem Räuber?
Wurstigkeit, Schnuppigkeit von Fußgängern auf Straßen irritiert Automobilisten.
Es gibt da einen Vertreter, der mir nicht gehorcht. Ich werde ihn aufs Großartigste vergessen.“
(Teil aus dem Libretto)

 

Hexe Timpinella Klitzeklein ist unterwegs zum Geburtstag ihrer Freundin Zwilla Zwirbel auf den Blocksberg. Doch welch ein Pech. Sie stürzt ab und- knacks- der alte Besen ist kaputt. Keine Hilfe weit und breit. Oder doch? Denn immerhin ist sie auf dem Opernplatz, mitten im Konzertsaal gelandet. Auf ihrer abenteuerlichen Reise zum Hexengeburtstag lernt Timpinella die wunderlichsten Instrumente kennen und findet sogar heraus, wie man ein verhextes Orchester wieder zum Spielen bringt.
Speziell zu diesem Hexenkonzert komponierte die Klasse 3 der Grundschule Wennigsen unter der Leitung von Manos Tsangaris ein besonderes kleines Hexenmeisterstück.

Musikalische Leitung: Cornelius Meister / Bernhard Epstein
Konzept, Text und Realisation: Barbara Tacchini
Hexe Timpinella: Christiane Ostermayer
Bühne: Ima E. Thume
Kostüme: Kerstin Matthies
Staatsorchester Hannover

Fotos: Thilo Nass

operhannover: Ausstattung für das Kinderfest in der Oper

staatsorchesterhannover: Bühnenbild und Programmheftillustration für das Kinderkonzert Konzert für die Hexenprinzessin
Szenische Realisation: Barbara Tacchini

SCHLAGZEUGKONZERT GIPFELTREFFEN
EIN IDYLL FÜR VIER SCHLAGZEUGER UND EINEN POSAUNISTEN
Erstaufführung am 12. Juli 2005 im ballhofeins, Staatstheater Hannover
Szenische Realisation: Barbara Tacchini
Bühne: Ima E. Thume
Kostüme: Kerstin Matthies
Mit:
Schlagzeug: Arno Schlenk, Oliver Schmidt, Marcus Linke, Futoshi Shimizu
Posaune: Tobias Schiessler

Pressestimme:
„Gaudi mit Schlagzeug und Posaune / Irres Klangfeuerwerk im Ballhof
Eine Konzertperformance mit szenischen Elementen erlebte das Publikum beim Gipfeltreffen des Staatsorchesters im Ballhof in Hannover. Schlagzeug und Posaune, aber auch Marimbaphon und Kuhglocken entführten in die Welt der Berge. Die Zuhörer waren von dem originellen Musikspektakel begeistert.

HANNOVER. Auf der Bühne drei mit vergrößerten Schwarzweiß-Fotografien dargestellte Almhütten, davor das übliche, klischeebekannte Almszenario mit Bank, Milchkanne und was der alpine Bergwirt halt so alles braucht. Um die Bühne herum hängt eine riesige gemalte Panoramakarte der Alpen, wie man sie in Touristenprospekten findet. Schön säuberlich sind da die ach so unberührten Berge eingezeichnet. Das könnte ein Bühnenbild (Ima Thume) für ein bitterböses Alpenkabarett sein oder auch für ein Horvath-Stück. Im hannoverschen Ballhof jedoch ist dies die Kulisse für ein szenisches Konzert (Konzept Barbara Tacchini).
Vier Schlagzeuger des Staatsorchesters sowie ein Posaunist haben sich zusammengetan und mal wieder eines der Schlagzeugprogramme entworfen, die in Hannover inzwischen geradezu Kultstatus erlangt haben. Wie anders ließe es sich erklären, dass diese Konzerte mit anspruchsvoller zeitgenössischer Musik so gut angenommen werden, zudem dieses Publikum zu einem sehr großen Teil aus jüngeren Menschen besteht, die ansonsten sicher kaum je einen Konzertsaal besuchen. Da betreibt die Staatsoper eine perfekt gelungene Art der Heranführung jungen Publikums an anspruchsvolle Musik.
Gipfeltreffen nennt sich die Veranstaltung dieses Mal, und es ist dies weniger ein Konzert als eine Konzertperformance mit szenischen Elementen. Da auf einem Gipfel nun wahrlich nie Almhütten stehen, ist der Titel zwar nicht ganz treffend, aber dafür ist die Veranstaltung als Ganzes eine gelungen Sache.
Da kommt im ersten Teil der müde Wanderer zum Gipfel, legt sich in sein mühsam aufgebautes Zelt, um eine Runde zu schlafen, und wird dann von Bachs berühmter Toccata in d-moll in Marimbaphon-Bearbeitung geweckt, spielt selbst zur eigenen Erbauung ein ziemlich schiefes Stück von Folk Rabe, bevor ein irres Klangfeuerwerk abgebrannt wird mit einem Stück von Jean Piché für Schlagzeug und Zuspielband.
Im zweiten Teil, zehn Jahre später soll es nun sein, ist zunächst eine wunderbar gelungene Bearbeitung (Arno Schlenk) von Charles Ives Unanswered Question für Marimba, Kuhglocken undPosaune zu hören. Diese Unbeantwortete Frage befremdet im ersten Moment, weil erst im Nachhinein klar wird, warum dieses Stück hier richtig platziert ist, sehen wir doch nun statt des Wanderers einen Japaner mittels Seilbahn auf den Gipfel schweben. Daraus entwickeln sich wunderbare ironische Momente mittels Musik von Mauricio Kagel, Storn Sonderrop und einem fast original alpenländlichen Ländler. Am Ende stand für die Zuhörer fest: A mords Gaudi war’s. “

R. Hanke, Cellische Zeitung
15.07.2005

Rigoletto, Regie: Karsten Wiegand, Bühne: Bärbl Hohmann
così fan tutte, Regie: Joachim Schlömer, Bühne: Jens Kilian
Turandot, Regie: Thomas Bischoff, Bühne: Uta Kala
iOPAL! von Hans Joachim Hespos; Regie, Bühne, Kostüme: Anna Viebrock
Die Sache Makropulos, Regie: Luk Perceval, Bühne: Annette Kurz
Tristan und Isolde, Regie & Bühne: Joachim Schlömer
schauspielhannover: Tintenherz von Cornelia Funke , Regie: Klaus Schumacher; Bühne: Viva Schudt